Krankheitsbilder

Hallux rigidus

Hallux bezeichnet Großzehe. Steift diese im Grundgelenk ein entsteht ein Hallux limitus oder rigidus. Eine Abweichung der Achse (wie beim Hallux valgus) findet hier nicht oder kaum statt. Vielmehr kommt es zu einer Arthrose (Gelenkverschleiß: Reiben von Knochen auf Knochen aufgrund der zerstörten Gleitschicht) im Großzehengrundgelenk. Dies führt zur Bildung von Knochenwülsten, die mit einem Hallux valgus verwechselt werden können.

Als Ursachen werden ein sehr langer Großzeh (sogen. Ägyptischer Fuß) aber auch Instabilitäten diskutiert. Hier stehen von Anfang an Schmerzen im Vordergrund. Die Betroffenen können oft nicht mehr schmerzfrei abrollen.

In diesem Fall sollte das Schuhwerk so beschaffen sein, dass der Abrollvorgang für den Fuß kaum merklich ablaufen kann. Dazu braucht man steife Sohlen, die leicht gewölbt sind. Z.B. Wanderschuhe erfüllen diese Kriterien. Auch Laufschuhe mit stabiler Sohle und Arbeitsschuhe (hier Nachteil Stahlkappe) sind bestens geeignet.

Ist damit kein schmerzfreies Gehen möglich, sollte auch hier operiert werden.

Vor einigen Jahren machten verschiedene Prothesentypen Furore, die nahezu sämtlich vom Markt verschwunden sind. Ursache hierfür ist die ungünstige Belastung einer Prothese am Großzehengrundgelenk. Hauptproblem waren Lockerungen, die zum Ausbau der Prothesen führten.

Zur Operation der Arthrose (Bildpfeile: fortgeschrittene Knorpelschäden am Gelenk) eignen sich am Fuß häufig Versteifungsoperationen, so auch in diesem Fall. Dabei wird das verschlissene Gelenk in einer guten Position mit einer Platte und einer Schraube überbrückt.

Nachdem auch hier 6 Wochen lang nur im Spezialschuh belastet worden ist, muß das Gehen erneut geübt werden.

Das Ziel ist eine schmerzfreie Belastbarkeit in „normalen“ Konfektionsschuhen und ggf. die Fähigkeit wieder Sport zu treiben.

Auch nach diesen Operationen sind 10-12 Wochen Arbeitsunfähigkeit einzuplanen.

 

 

Weitere Details zu Operationen lassen sich unter www.gffc.de und anderen Quellen im Internet finden.

Patientin mit einem versteiften Großzehengrundgelenk rechts und einem noch vorhandenen Hallux rigidus links, die Achsabweichung der Großzehe im Grundgelenk ist nicht pathologisch (kaum Hallux valgus) , trotzdem findet sich eine knöcherne Verdickung am „Ballen“

Flüssiges Gehen trotz Versteifung des Großzehengrundgelenkes, mit günstigem Schuhwerk, welches das Abrollen unterstützt